Die Gewerbesteuer ist eine der zentralen Unternehmenssteuern in Deutschland und betrifft vor allem Gewerbetreibende. Doch wie genau wird sie berechnet? Um Planungssicherheit zu haben und finanzielle Entscheidungen fundiert zu treffen, ist es wichtig, die Grundlagen der Gewerbesteuer zu kennen. In diesem Artikel zeigen wir Dir, wie Du Deinen Gewerbeertrag ermittelst, welche Freibeträge gelten und wie die Steuer anhand von Steuermesszahl und Hebesatz Deiner Gemeinde berechnet wird – inklusive praktischer Beispiele.
Grundsätzlich informiert Dich das Finanzamt über die zu entrichtende Endsumme der Gewerbesteuer. Ist die Gewerbesteuer einmal vom Finanzamt festgelegt worden, leistest Du vierteljährliche Vorauszahlungen. Diese Vorauszahlungen sind immer zur Mitte jedes Quartals fällig (15. Februar, 15. Mai, 15. August und 15. November).
Möchtest Du jedoch Planungssicherheit haben, ist es hilfreich zu wissen, wie sich die Gewerbesteuer im Einzelnen zusammensetzt. Bei der Berechnung gehst Du wie folgt vor:
Dazu nimmst Du Deinen Jahresgewinn und addierst die entsprechenden Hinzurechnungen und Kürzungen gemäß § 8,9 GewStG. Das Ergebnis ist der Gewerbeertrag, der auf volle 100 Euro abgerundet wird (100.260 Euro Gewerbeertrag werden auf 100.200 Euro abgerundet)
Führst Du keine Kapitalgesellschaft, dann ziehst Du vom Gewerbeertrag den Freibetrag von 24.500 Euro ab.
Das Ergebnis multiplizierst Du mit der Steuermesszahl von 3,5 Prozent. Damit erhältst Du den Steuermessbetrag.
Der Steuermessbetrag aus dem letzten Ergebnis wird mit dem Gewerbesteuerhebesatz Deiner Gemeinde multipliziert. Im Ergebnis siehst Du nun, wie viel Gewerbesteuer Du ans Finanzamt abzuführen hast.
Vereinfacht ergibt sich daraus diese Formel:
Gewerbesteuer = (Gewerbeertrag – 24.500 Euro) x 3,5 % x Gewerbesteuerhebesatz Deiner Gemeinde
Hier findest Du zwei Rechenbeispiele, um besser zu verstehen, wie die Berechnung der individuellen Gewerbesteuer funktioniert.
Rechenbeispiel: Personengesellschaft mit Freibetrag
Stell Dir vor, Du führst ein Einzelunternehmen mit Sitz in Köln. Dein Gewerbeertrag liegt nach Verrechnung mit allen Kürzungen und Hinzurechnungen 140.000 Euro. Du musst bei diesem Betrag nicht auf volle 100 Euro abrunden. Danach ziehst Du den Freibetrag von 24,500 Euro ab. Es bleiben 115.500 Euro übrig. Diese multiplizierst Du mit dem Steuermesssatz von 3,5 % und erhältst einen Steuermessbetrag von 4.042,5 Euro. Diesen Betrag wiederum multiplizierst Du mit dem Gewerbesteuerhebesatz von Köln, der bei 475 % liegt. Im Ergebnis musst Du also eine Gewerbesteuer von 19.201,875 Euro für Dein Unternehmen zahlen.
In der Formel eingesetzt sähe dies dann so aus:
Gewerbesteuer = (140.000 Euro – 24.500 Euro) x 0,035x 4,75 (Köln) = 19.201,875 Euro
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