Der deutsche Mittelstand gilt als das Rückgrat der Wirtschaft. Doch ein Thema drängt immer mehr in den Fokus: die Unternehmensnachfolge. Laut einer Analyse der IHK stehen in den nächsten fünf Jahren über 250.000 Betriebe vor der Herausforderung, Nachfolger:innen zu finden. Auf den ersten Blick eine Krise, bei genauerem Hinsehen jedoch eine enorme Chance – für bestehende Unternehmen und für die nächste Generation von Unternehmer:innen. Diana zur Löwen bringt es auf den Punkt: „Anstatt neu zu gründen, kann man auch bestehende Betriebe übernehmen – und das ist oft ein unternehmerisch kluger Schritt.“
In diesem Beitrag beleuchten wir die Herausforderungen, Ursachen und Lösungsansätze für die Nachfolgeproblematik im Mittelstand und zeigen, warum gerade jetzt der richtige Zeitpunkt für die nächste Generation ist, die Weichen für die Zukunft zu stellen.
Die Nachfolgethematik ist vielschichtig. Christian Schönberger, Experte für Familienunternehmen, betont: „Es geht nicht nur um fehlende Nachfolger:innen, sondern auch um die strategische Weichenstellung der jetzigen Inhaber:innen.“ Drei zentrale Probleme stehen dabei im Fokus:
Mangel an Nachfolger:innen: Immer weniger Menschen entscheiden sich, ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen. Die Verantwortung und Risiken schrecken ab, während der Arbeitsmarkt viele andere attraktive Optionen bietet.
Veraltete Geschäftsmodelle: Viele mittelständische Unternehmen haben es versäumt, sich an Digitalisierung, Nachhaltigkeit und veränderte Kundenbedürfnisse anzupassen. Ohne zukunftsfähige Perspektiven wird eine Übernahme unattraktiv.
Fehlende strategische Planung: Oft wird die Nachfolge zu spät thematisiert. Inhaber:innen arbeiten bis zur Rente, ohne klare Pläne für die Zukunft zu entwickeln. Das erschwert die Übergabe und schmälert die Chancen, geeignete Nachfolger:innen zu finden.
Trotz der Herausforderungen birgt die Übernahme bestehender Unternehmen immense Vorteile. Anders als bei einer Neugründung profitieren Nachfolger:innen von bewährten Strukturen, etablierten Kundenstämmen und erprobten Geschäftsmodellen. Mit frischen Ideen und einer modernen Perspektive können Betriebe nicht nur stabilisiert, sondern auch in eine neue Wachstumsphase geführt werden.
Die Übernahme eines Betriebs bietet zudem die Gelegenheit, Unternehmertum in einem sicheren Rahmen zu erlernen. Diana zur Löwen beschreibt es treffend: „Ein bestehender Betrieb kann die perfekte Basis sein, um unternehmerisch durchzustarten.“
Um die Nachfolgeproblematik zu verstehen, lohnt ein Blick auf die tieferliegenden Ursachen:
Generationswechsel: Die Babyboomer gehen in den Ruhestand, doch die nächste Generation hat andere Erwartungen an das Berufsleben. Selbstständigkeit wirkt für viele abschreckend, weil Work-Life-Balance und Sicherheit priorisiert werden.
Fehlende Innovation: Viele Betriebe haben sich nicht an moderne Marktanforderungen angepasst. Digitalisierung, nachhaltige Konzepte und agile Strukturen fehlen häufig.
Mangel an Kommunikation: Oft bleibt die Nachfolgethematik ein Tabu. Familienintern wird nicht öffentlich darüber gesprochen, externe Kandidat:innen werden zu spät oder gar nicht einbezogen.
Damit der Mittelstand auch in Zukunft stabil bleibt, müssen klare Strategien entwickelt werden. Hier sind einige Ansätze:
Frühzeitige Planung: Unternehmer:innen sollten bereits zehn Jahre vor dem geplanten Ruhestand mit der Nachfolgeplanung beginnen. Eine ehrliche Bestandsaufnahme des Unternehmens hilft, Stärken und Schwächen zu identifizieren und die Weichen für die Zukunft zu stellen.
Attraktive Perspektiven schaffen: Moderne, digitalisierte und nachhaltige Geschäftsmodelle sind entscheidend, um das Unternehmen attraktiv für Nachfolger:innen zu machen. Auch eine klare Vision für die Zukunft erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Übergabe.
Externe Unterstützung nutzen: Experten können dabei helfen, Nachfolgestrategien zu entwickeln, potenzielle Kandidat:innen zu finden und den Übergabeprozess zu begleiten.
Netzwerke und Plattformen: Initiativen wie Digitale Gründung können als Brücke zwischen Inhaber:innen und potenziellen Nachfolger:innen dienen. Ein Netzwerk von Unternehmer:innen, Berater:innen und Expert:innen erleichtert den Austausch und die Zusammenarbeit.
Der Mittelstand hat die Chance, durch einen Generationenwechsel neu zu erblühen. Unternehmen, die sich jetzt auf die Zukunft vorbereiten, können nicht nur überleben, sondern wachsen. Gleichzeitig bietet die Übernahme eines bestehenden Betriebs für junge Unternehmer:innen eine spannende Alternative zur Gründung. Es ist der perfekte Zeitpunkt, Tradition und Innovation zu verbinden und den deutschen Mittelstand fit für die Zukunft zu machen.
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