Notare in Deutschland: Aufgaben, Kosten und Bedeutung

Notare spielen eine zentrale Rolle im deutschen Rechtssystem. Sie sind unabhängige Träger eines öffentlichen Amtes und sorgen für Rechtssicherheit in zahlreichen Rechtsgeschäften.

1. Was macht ein Notar?

Ein Notar ist eine unabhängige und unparteiische Amtsperson, die Urkunden erstellt und beurkundet. Ihre Hauptaufgabe ist es, Rechtsgeschäfte zu beglaubigen und sicherzustellen, dass alle Beteiligten über die rechtlichen Konsequenzen umfassend informiert sind.

Wichtige Aufgaben eines Notars:

• Beurkundung von Verträgen: Dazu gehören unter anderem Grundstückskaufverträge, Eheverträge und Testamente.

• Beglaubigung von Unterschriften: Notare bestätigen die Echtheit von Unterschriften auf wichtigen Dokumenten.

• Gründung von Unternehmen: Die Gründung einer GmbH, UG oder AG erfordert eine notarielle Beurkundung.

• Erbverträge und Testamente: Notare helfen bei der Erstellung rechtssicherer Nachlassregelungen.

• Grundstückskauf und Immobilienrecht: Ohne Notar kann in Deutschland kein Grundstück oder keine Immobilie rechtskräftig verkauft werden.

• Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen: Notare helfen, persönliche Wünsche rechtssicher festzuhalten.

2. Welche rechtlichen Geschäfte benötigen einen Notar?

Viele wichtige Rechtsgeschäfte erfordern in Deutschland eine notarielle Beglaubigung oder Beurkundung. Dazu zählen:

• Gründung einer Kapitalgesellschaft (z. B. GmbH, UG, AG)

• Kauf oder Verkauf von Immobilien

• Eingetragene Eheverträge

• Schenkungen über Grundstücke oder Immobilien

• Erbverträge und Testamente

• Vorsorgevollmachten mit weitreichenden Befugnissen

3. Was kostet ein Notar?

Die Kosten für notarielle Dienstleistungen sind gesetzlich in der Kostenordnung für Notare (GNotKG) festgelegt. Notare dürfen keine individuellen Preise festlegen, sodass die Gebühren bundesweit einheitlich sind. Die Kosten orientieren sich meist am Gegenstandswert des Geschäfts.

Beispiele für Notarkosten:

Die tatsächlichen Kosten hängen vom Einzelfall ab. Für eine genaue Berechnung sollte ein Notar konsultiert werden.

4. Wie findet man einen Notar?

Einen Notar zu finden, ist in Deutschland einfach, da es ein flächendeckendes Netz an Notariaten gibt. Die Bundesnotarkammer bietet eine Online-Suche, mit der man Notare nach Standort oder Fachgebiet finden kann.

Tipps zur Notarauswahl:

• Standort beachten: Notare haben eine örtliche Zuständigkeit und dürfen nur in ihrem Bezirk beurkunden.

• Fachgebiet prüfen: Manche Notare haben besondere Expertise, z. B. im Gesellschafts- oder Erbrecht.

• Erreichbarkeit und Service: Gute Notare nehmen sich Zeit für Beratung und sind gut erreichbar.

5. Wie läuft ein Notartermin ab?

Ein Notartermin folgt einer festen Struktur:

1. Terminvereinbarung: Die Unterlagen werden vorab eingereicht, damit der Notar sie prüfen kann.

2. Beratung und Klärung: Der Notar erläutert die rechtlichen Aspekte und beantwortet Fragen.

3. Verlesung und Beurkundung: Das Dokument wird vom Notar vorgelesen, anschließend unterschreiben die Beteiligten.

4. Beglaubigung und Registrierung: Je nach Geschäft meldet der Notar es an das zuständige Register (z. B. Handelsregister).

6. Häufige Fragen rund um Notare

Ist ein Notar das Gleiche wie ein Anwalt?

Nein. Während Anwälte parteiische Vertreter ihrer Mandanten sind, ist ein Notar neutral und sorgt für Rechtssicherheit für alle Beteiligten.

Kann man einen Notarvertrag rückgängig machen?

Einige notarielle Verträge, z. B. Immobilienkaufverträge, können nur unter bestimmten Bedingungen widerrufen werden. Meist sind sie aber bindend.

Wie lange dauert ein Notartermin?

Das hängt vom Rechtsgeschäft ab. Eine einfache Beglaubigung dauert nur wenige Minuten, ein Kaufvertrag kann eine Stunde oder länger dauern.