Die Gewerbesteuer (kurz GewSt) ist eine Steuer auf gewerbliche Einkünfte. Sie bezieht sich damit auf den Gewinn Deines Unternehmens. Sie wird als Real- oder auch Objektsteuer klassifiziert. Die Gewerbesteuer zählt zu den Gemeindesteuern. Sie wird von der Gemeinde, in der Dein Unternehmen seinen Sitz hat, auf die objektive Ertragskraft, also auf Deinen Gewinn erhoben. Aus dem Gewinn pro Wirtschaftsjahr ergibt sich dann die Höhe der Gewerbesteuer. Der Gewerbesteuerhebesatz wird von jeder Gemeinde selbst festgelegt, was bedeutet, dass es große regionale Unterschiede gib. Wie viel Gewerbesteuer Du zahlen musst, regelt das Gewerbesteuergesetz (GewStG).
Wer?
Was?
Wie hoch?
Wie viel?
Wann?
An wen?
Meldest Du Dein Gewerbe an, bist Du automatisch gewerbesteuerpflichtig. Als gewerbebetreibend gilts Du in jedem Fall, wenn Du für Dein Unternehmen einen Gewerbeschein beantragen musst. Einzelunternehmen, Personen- und Kapitalgesellschaften sind ebenso verpflichtet die Gewerbesteuer abzuführen. Unterschiede ergeben sich in Bezug auf den Steuerfreibetrag und den regionalen Hebesatz der Gemeinden auf die Gewerbesteuer. Davon befreit sind Freiberufler*innen (Bspw. Anwält*innen, Ärzt*innen, Journalist*innen und künstlerisch Tätige). Zudem sind auch land- und forstwirtschaftliche Betriebe von der Zahlung der Gewerbesteuer befreit. Du kannst aber jederzeit bei Deinem zuständigen Finanzamt nachfragen, ob Deine Tätigkeit zu den Freien gehört oder nicht.
Einen Freibetrag gibt es nicht nur bei der Einkommenssteuer, sondern auch für die Gewerbesteuer. Dieser liegt derzeit bei 24.500 Euro laut Gewebesteuergesetz. Grundsätzlich bezahlst Du nur Steuern auf die Summe, die den Freibetrag übersteigen. Wenn Dein jährlicher Gewerbeertrag also vor der Abrundung auf volle 100 Euro und vor dem Abziehen des Freibetrags noch unter diesem Betrag liegt, brauchst Du keine Gewerbesteuer abzuführen. Ausschließlich Einzelunternehmen und Personengesellschaften haben den Anspruch auf diesen steuerlichen Freibetrag. Hingegen dürfen Kapitalgesellschaften von ihrem Gewinn nichts steuerbefreit abziehen. Betreibst Du also eine AG oder eine GmbH/UG, bezieht sich der Gewerbesteuersatz auf Deinen gesamten Gewinn.
Die individuelle Gewerbesteuer in Deinem Unternehmen wird mit der Steuermesszahl und dem Gewerbesteuerhebesatz ermittelt. Die Steuermesszahl beträgt bundesweit 3,5 %. In der Praxis bedeutet dies, dass Du 3,5 % Deines Gewerbeertrags an das Finanzamt abgibst. In § 11 GewStG wird die Höhe des Gewerbesteuersatzes festgelegt. Der Gewerbebetrag inklusive zu- und abzüglich verschiedener Hinzurechnungen und Kürzungen gilt als Grundlage für die Berechnung (§ 7-9 GewStG).
Neben der Steuermesszahl solltest Du wissen, was der Gewerbesteuerhebesatz ist. Die Gewerbesteuer ist eine Gemeindesteuer, die zusätzlich zu der Steuermesszahl von 3,5 % einen Hebesatz berechnet. Dieser kann von Gemeinde zu Gemeinde variieren, liegt aber in jedem Fall bei mindestens 200%. Damit liegt Deine gesamte Gewerbesteuer mindestens bei 7 Prozent. Im Durchschnitt kannst Du aber je nach Standort Deines Unternehmens mit etwa 15 Prozent in Summe rechnen. Wie Du Deine individuelle Gewerbesteuer selbst berechnen kanns, erfährst Du in Teil II: Berechnung der Gewerbesteuer.
Wie wird die Gewerbesteuer berechnet? Hier erfährst Du Schritt für Schritt, wie Du Deinen Gewerbesteuerbetrag ermittelst – inklusive einfacher Formel und Rechenbeispiel!
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