Kapitalgesellschaften gründen: Das sind die Möglichkeiten

Kapitalgesellschaften wie die GmbH, UG oder AG bieten den Vorteil einer Haftungsbeschränkung, wodurch das Privatvermögen der Gesellschafter geschützt wird. Zudem sind sie für Investoren attraktiv und ermöglichen eine klare Trennung von Eigentum und Geschäftsführung.

Die Gründung erfordert die Wahl einer Rechtsform, die Erstellung eines Gesellschaftsvertrags, die Einzahlung des Stammkapitals und die Eintragung ins Handelsregister. Die Unterstützung durch einen Notar und gegebenenfalls durch steuerliche oder rechtliche Berater wird empfohlen.

Für die Gründung sind ein Gesellschaftsvertrag (oder Musterprotokoll bei der UG), ein Nachweis über die Einzahlung des Stammkapitals und persönliche Identitätsnachweise der Gesellschafter erforderlich. Zusätzlich muss die Gesellschaft beim Gewerbeamt und Handelsregister angemeldet werden.

Die Dauer variiert je nach Rechtsform und Behörde. Eine UG oder GmbH kann in der Regel innerhalb weniger Wochen gegründet werden, vorausgesetzt, alle Unterlagen sind vollständig. Die Eintragung ins Handelsregister ist oft der zeitaufwendigste Schritt. Mit professioneller Unterstützung lässt sich der Prozess beschleunigen.

Der Hauptunterschied liegt in der Haftung und Struktur: Bei einer Personengesellschaft haften die Gesellschafter in der Regel persönlich und unbeschränkt mit ihrem Privatvermögen (z. B. GbR, OHG). Eine Kapitalgesellschaft hingegen ist eine eigenständige juristische Person, bei der die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen begrenzt ist (z. B. GmbH, AG). Zudem werden Personengesellschaften steuerlich direkt den Gesellschaftern zugerechnet, während Kapitalgesellschaften der Körperschaftsteuer unterliegen. Kapitalgesellschaften haben höhere Gründungsanforderungen, bieten aber Vorteile wie Haftungsbegrenzung und eine klarere Trennung zwischen Unternehmen und Privatvermögen.

Zu den bekanntesten Kapitalgesellschaften gehören die GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung), die AG (Aktiengesellschaft), die UG (haftungsbeschränkt, Unternehmergesellschaft) und die KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien). Jede dieser Rechtsformen hat spezifische Merkmale und Vorteile, z. B. die UG als kostengünstige Einstiegsoption oder die AG für größere Unternehmen mit Kapitalbedarf.

Das Mindestkapital variiert je nach Rechtsform: GmbH: 25.000 € Stammkapital, davon mindestens 12.500 € bei Gründung einzuzahlen. UG: 1 € Mindestkapital, wobei ein Teil des Gewinns angespart werden muss, bis 25.000 € erreicht sind. AG: 50.000 € Grundkapital, vollständig gezeichnet bei Gründung. Diese Beträge dienen als finanzielle Grundlage und Schutz für Gläubiger.

Kapitalgesellschaften unterliegen der Körperschaftsteuer (15 % auf den Gewinn) und der Gewerbesteuer (abhängig vom Hebesatz der Gemeinde). Zusätzlich fällt auf Ausschüttungen an Gesellschafter die Kapitalertragsteuer (Abgeltungsteuer) von 25 % an. Diese steuerlichen Regelungen unterscheiden sich von Personengesellschaften, bei denen die Gewinne direkt den Gesellschaftern zugerechnet werden.

Die Gründung einer Kapitalgesellschaft erfordert: 1. Die Erstellung eines Gesellschaftsvertrags (Satzung). 2. Notarielle Beurkundung des Vertrags. 3. Einzahlung des Stamm- oder Grundkapitals auf ein Geschäftskonto. 4. Eintragung der Gesellschaft ins Handelsregister. 5. Erst nach der Eintragung ist die Kapitalgesellschaft rechtlich wirksam und handlungsfähig.

Kapitalgesellschaften bieten mehrere Vorteile, darunter: - Haftungsbeschränkung: Gesellschafter haften in der Regel nur mit ihrem eingebrachten Kapital. - Klare Trennung von Privat- und Unternehmensvermögen. - Leichtere Kapitalbeschaffung, z. B. durch die Aufnahme von Investoren. - Professionelles Erscheinungsbild, das Vertrauen bei Geschäftspartnern stärkt. Diese Eigenschaften machen Kapitalgesellschaften besonders für größere oder wachstumsorientierte Unternehmen attraktiv.