Du willst als freiberuflich Selbstständige:r durchstarten, bist Dir aber unsicher, wie Du beginnen sollst? Kein Problem! In diesem Leitfaden erfährst Du alles, was Du wissen musst – von rechtlichen Anforderungen über steuerliche Aspekte bis hin zu praktischen Tipps. Lass uns gemeinsam Deinen Weg in die Freiberuflichkeit plane
Wer freiberuflich selbstständig ist, übt eine eigenverantwortliche Tätigkeit aus, die nicht gewerbepflichtig ist. Der Begriff "freiberuflich" ist eng mit bestimmten Berufsgruppen verbunden, die im Einkommensteuergesetz (§ 18 EStG) aufgeführt sind. Dazu zählen unter anderem Ärzt:innen, Anwält:innen, Journalist:innen oder Künstler:innen.
Im Gegensatz dazu beschreibt "selbstständig" eine allgemeine Tätigkeit auf eigene Rechnung – sei es als Gewerbebetreibende:r oder Freiberufliche:r. Kurz gesagt: Jede:r Freiberufler:in ist selbstständig, aber nicht jede selbstständige Person ist Freiberufler:in.
Kriterium | Freiberuflich | Selbstständig (gewerblich) |
Rechtliche Grundlage | Einkommenssteuergesetz (§ 18 EStG) | Gewerbeordnung |
Gewerbeanmeldung | Nicht erforderlich | Erforderlich |
Gewerbesteuer | Keine Gewerbesteuer | Gewerbesteuerpflichtig |
Buchhaltung | Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) | Doppelte Buchführung (ab bestimmter Größe verpflichtend) |
Beispiele | Ärzt:innen, Rechtsanwält:innen, Künstler:innen | Händler:innen, Handwerker:innen, Gastronom:innen |
Ist selbstständig gleich freiberuflich?
Nein, es gibt klare Unterschiede:
Freiberufler:innen zahlen keine Gewerbesteuer, Gewerbetreibende hingegen schon.
Die Buchhaltung für Freiberufler:innen ist einfacher, da sie keine doppelte Buchführung benötigen.
Tipp: Falls Du unsicher bist, ob Deine Tätigkeit freiberuflich oder gewerblich ist, kläre dies mit Deinem Finanzamt.
Bevor Du als freiberuflich Selbstständige:r durchstarten kannst, musst Du einige grundlegende Voraussetzungen erfüllen. Die Einstufung als Freiberufler:in ist dabei an rechtliche Vorgaben gebunden und hängt von der Art Deiner Tätigkeit sowie Deiner Qualifikation ab. Besonders wichtig ist die Prüfung durch das Finanzamt, das letztendlich entscheidet, ob Deine Tätigkeit den Status der Freiberuflichkeit erhält. Die folgenden Punkte helfen Dir, die Voraussetzungen besser zu verstehen:
Qualifikationen: Für viele freiberufliche Tätigkeiten ist ein Nachweis Deiner fachlichen Qualifikation erforderlich. Dazu zählen beispielsweise Berufsabschlüsse, Studiennachweise oder Zertifikate, die Deine Expertise in einem bestimmten Bereich belegen.
Prüfung durch das Finanzamt: Das Finanzamt überprüft, ob Deine Tätigkeit in die Kategorie der freiberuflichen Berufe gemäß § 18 EStG fällt. Ohne diese Anerkennung wird Deine Tätigkeit als gewerblich eingestuft, was mit einer Gewerbeanmeldung und Gewerbesteuerpflicht verbunden ist.
Katalogberufe: Tätigkeiten wie die von Ärzt:innen, Ingenieur:innen oder Dolmetscher:innen gehören zu den sogenannten Katalogberufen, die im Einkommensteuergesetz klar geregelt sind. Für ähnliche Berufe entscheidet das Finanzamt im Einzelfall, ob sie als freiberuflich anerkannt werden.
Wichtig: Die Einstufung als Freiberufler:in ist keine freie Entscheidung. Kläre vor der Anmeldung, ob Deine Tätigkeit die Anforderungen erfüllt, und stimme Dich bei Unklarheiten frühzeitig mit dem Finanzamt ab.
Die Freiberuflichkeit bietet viele attraktive Vorteile, die sie von gewerblichen Tätigkeiten abheben. Neben steuerlichen Erleichterungen und vereinfachten Buchhaltungsanforderungen punktet diese Rechtsform vor allem durch Flexibilität und Eigenverantwortung. Wenn Du eine Tätigkeit ausübst, die in den Bereich der freien Berufe fällt, kannst Du von den folgenden Vorteilen profitieren:
Keine Gewerbesteuer: Als Freiberufler:in bist Du von der Zahlung der Gewerbesteuer befreit. Das macht die freiberufliche Selbstständigkeit besonders attraktiv im Vergleich zu gewerblichen Tätigkeiten, bei denen diese Steuer fällig wird.
Einfache Buchhaltung: Statt einer aufwendigen doppelten Buchführung reicht für Freiberufler:innen die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) aus. Damit dokumentierst Du Deine Einnahmen und Ausgaben einfach und übersichtlich.
Flexibilität: In der Freiberuflichkeit bestimmst Du selbst, wann, wo und wie Du arbeitest. Diese Unabhängigkeit erlaubt es Dir, Deinen Arbeitsalltag nach Deinen persönlichen Bedürfnissen zu gestalten und Projekte zu wählen, die Deinen Interessen entsprechen.
Tipp: Die Selbstständigkeit birgt viele Chancen und Herausforderungen. Neben diesen Vorteilen ist es wichtig, dass Du die Risiken wie persönliche Haftung und Schwankungen im Einkommen einkalkulierst, um nachhaltig erfolgreich zu sein.
Der Weg in die freiberufliche Selbstständigkeit mag auf den ersten Blick herausfordernd wirken, doch mit einer klaren Planung und den richtigen Schritten kannst Du Deine Karriere sicher starten. Hier findest Du eine detaillierte Anleitung, die Dir hilft, alle wichtigen Anforderungen zu erfüllen und erfolgreich durchzustarten.
Bevor Du loslegst, solltest Du prüfen, ob Deine Tätigkeit zu den freiberuflichen Berufen gemäß § 18 EStG gehört. Dazu zählen Berufe aus den Bereichen Wissenschaft, Kunst, Bildung oder Heilwesen. Für ähnliche Tätigkeiten entscheidet das Finanzamt individuell.
Schritt 1: Informiere Dich über die Definition und Anforderungen der Freiberuflichkeit.
Schritt 2: Frage beim Finanzamt oder dem Institut für Freie Berufe (IFB) nach, ob Deine Tätigkeit anerkannt werden kann.
Die Anmeldung beim Finanzamt ist der erste formale Schritt in die freiberufliche Selbstständigkeit.
Fülle den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung aus. Dieser ist online verfügbar und fragt unter anderem nach Deiner geplanten Tätigkeit und Deinen voraussichtlichen Einnahmen.
Nach der Prüfung durch das Finanzamt erhältst Du Deine Steuernummer, die Du auf Deinen Rechnungen angeben musst.
Als Freiberufler:in bist Du selbst für Deine soziale und berufliche Absicherung verantwortlich.
Kranken- und Pflegeversicherung: Wähle zwischen gesetzlicher oder privater Versicherung.
Berufshaftpflichtversicherung: Diese schützt Dich vor Schadensersatzansprüchen, die durch Fehler in Deiner Arbeit entstehen können.
Tipp: Überlege, ob zusätzliche Versicherungen wie eine Rechtsschutz- oder eine Sachversicherung sinnvoll sind.
Die Buchhaltung ist ein zentraler Bestandteil Deiner Tätigkeit, da Du Deine Einnahmen und Ausgaben korrekt dokumentieren musst.
Nutze eine Buchhaltungssoftware, um den Überblick zu behalten. Tools können Dir helfen, Belege zu scannen, Rechnungen zu schreiben und Berichte zu erstellen.
Prüfe, ob die Kleinunternehmerregelung für Dich infrage kommt. Damit kannst Du Dich von der Umsatzsteuerpflicht befreien, solange Dein Jahresumsatz bestimmte Grenzen nicht überschreitet.
Die Buchhaltung und Steuerpflicht für Freiberufler:innen ist einfacher als bei Gewerbetreibenden, aber dennoch essenziell. Als Freiberufler:in zahlst Du in der Regel:
Einkommensteuer: Gewinne oberhalb des Grundfreibetrags (11.604 € im Jahr 2024) sind steuerpflichtig.
Umsatzsteuer: Je nach Tätigkeit wird der Regelsteuersatz (19 %) oder der ermäßigte Satz (7 %) fällig. Kleinunternehmer:innen können sich von der Umsatzsteuerpflicht befreien lassen.
Keine Gewerbesteuer: Freiberufler:innen profitieren davon, dass sie keine Gewerbesteuer zahlen müssen.
Tipp: Eine korrekte Buchhaltung spart Zeit und vermeidet Stress bei der Steuererklärung. Nutze Softwarelösungen oder lass Dich von einem Steuerberater unterstützen.
Als Freiberufler:in hast Du im Vergleich zu Gewerbetreibenden weniger Pflichten, dennoch gibt es einige rechtliche Anforderungen für Selbstständige:
Kammerpflicht: Wenn Du einen Katalogberuf wie Ärzt:in oder Architekt:in ausübst, musst Du Dich bei der zuständigen Kammer anmelden.
Haftung: Du haftest als Freiberufler:in mit Deinem gesamten Privatvermögen. Eine Möglichkeit, die Haftung zu begrenzen, ist die Gründung einer Partnergesellschaft mit beschränkter Berufshaftung (PartG mbH).
Der Start in die freiberufliche Selbstständigkeit bringt Herausforderungen mit sich, bietet aber auch viele Chancen. Mit einer klaren Strategie und den richtigen Ressourcen kannst Du diese Phase erfolgreich meistern:
Eine der ersten Aufgaben ist der Aufbau Deiner Marke. Eine professionelle Website, ein überzeugendes Portfolio und eine gezielte Präsenz in den sozialen Medien sind unverzichtbar, um Deine Dienstleistungen sichtbar zu machen und Kund:innen zu gewinnen.
Auch ein gutes Zeitmanagement ist entscheidend. Plane Deine Projekte sorgfältig und setze klare Deadlines, um Überlastung zu vermeiden. Besonders in der Anfangsphase kann es hilfreich sein, Prioritäten zu setzen und realistische Ziele zu formulieren.
Nutze außerdem unser Netzwerk und Plattforme, um wertvolle Unterstützung zu erhalten. Unser Team hilft Dir dabei, wichtige Fragen zu klären, Kontakte zu knüpfen und von maßgeschneiderten Dienstleistungen zu profitieren. Damit Du Dich auf das Wesentliche konzentrieren kannst, begleitet Dich unser Team bei allen wichtigen Schritten – von der Anmeldung bis zu den rechtlichen Anforderungen. Starte jetzt durch und bring Deine Vision auf den Weg – einfacher und schneller, als Du denkst!
Die freiberufliche Selbstständigkeit bietet zahlreiche Vorteile, darunter steuerliche Erleichterungen, Flexibilität und die Möglichkeit, eigenverantwortlich zu arbeiten. Diese Rechtsform ist besonders attraktiv für Menschen, die in kreativen, beratenden oder wissenschaftlichen Berufen tätig sind. Doch der Weg in die Freiberuflichkeit erfordert eine sorgfältige Planung und ein gutes Verständnis der rechtlichen und steuerlichen Anforderungen.
Mit den richtigen Tools und einer klaren Strategie kannst Du erfolgreich in die Freiberuflichkeit starten und Deine beruflichen Ziele verwirklichen. Wir sind Dein Partner, der Dich auf diesem Weg begleitet!
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