Dein Unternehmen wächst und Du suchst die nächste Herausforderung? Die Holdingstruktur bietet viele Vorteile für die Erweiterung Deines Unternehmens. Egal ob Du Steuern sparen oder die Vorteile der Holdingstruktur für Dein Startup nutzen möchtest. Hier erfährst Du alles rund um die Holdingstruktur.
Die Holdingstruktur wird fälschlicherweise oft als eigene Rechtsform bezeichnet. Dabei ist sie eine reine Organisationsstruktur. Klassischerweise besteht die Holdingstruktur aus zwei Unternehmen: Der Muttergesellschaft und einer oder mehrerer Tochtergesellschaften. Die genaue Funktion und Vorteile erklären wir Dir weiter unten.
Dabei kann die Holding eine Rechtsform wie beispielsweise die GmbH, eine UG (haftungsbeschränkt) oder eine Aktiengesellschaft sein.
Die Muttergesellschaft ist dabei die sogenannte Holding. Wie der Name bereits verrät, hält sie Anteile an der Tochtergesellschaft. Es ist üblich, dass auf beiden Ebenen die gleichen Rechtsformen dafür verwendet werden, was aber kein Muss ist.
Wenn Du eine Holdingstruktur gründen möchtest, so muss die Muttergesellschaft mindestens 10 Prozent der Anteile der Tochtergesellschaft halten. Außerdem ist echt wichtig, dass auch die Stimmrechtsmehrheit innerhalb der Tochtergesellschaft bei der Muttergesellschaft liegt. In der Praxis bedeutet dies, dass die Muttergesellschaft maßgeblich an den unternehmerischen Entscheidungen des Tochterunternehmens beteiligt ist.
Hier nochmal ein Überblick über alle wichtigten Informationen:
Die Holding als solche ist keine eigenständige Rechtsform
Um eine Holding zu begründen, musst Du eine Gesellschaft gründen, was beispielsweise eine GmbH, UG (haftungsbeschränkt) oder Aktiengesellschaft sein kann
Die Holding ist die sogenannte “Muttergesellschaft” und hält Anteile an einem anderem oder mehreren Unternehmen, den “Tochtergesellschaften”
Die Muttergesellschaft muss mindesten 10% der Anteile der Tochtergesellschaft halten
Die Muttergesellschaft muss die Mehrheit der Stimmrechte in der Tochtergesellschaft inne haben
Eine Holdingstruktur bietet Dir die Möglichkeit, Dein Unternehmen bestmöglich zu organisieren und bietet diverse steuerliche Vorteile. Das klingt zunächst kompliziert: Eine Holdingstruktur ist mit mehr Aufwand verbunden, als eine einfache GmbH oder UG zu gründen. Um zu verstehen, welche Vorteile die Holdingstruktur hat und wie Du Sie für Dein Unternehmen einsetzen kannst, solltest Du Dich mit folgenden Themen näher auseinandersetzen:
Was ist eine Holdingstruktur und wie funktioniert sie?
Was sind die Vorteile der Holdingstruktur?
Was ist eine doppelstöckige Holdingstruktur?
Wie kann ich eine Holdingstruktur gründen?
Wie oben beschrieben, besteht eine Holdingstruktur meist aus einer Mutter- und ein oder mehreren Tochtergesellschaften. Diese Gesellschaften müssen nicht die gleiche Rechtsform besitzen. Die Holdingstruktur ist in ihrer Funktion die Muttergesellschaft (meist eine Kapitalgesellschaft), die Anteile an der Holdingstruktur hält (mindestens 10% und maximal 100%). Zudem hat die Holdingstruktur ein maßgebliches Stimmrecht in den Tochtergesellschaften und somit Einfluss auf die geschäftlichen Entscheidungen.
Eine Holdingstruktur gründen, kannst Du entweder mit zwei bereits bestehenden oder mit zwei neu gegründeten Gesellschaften.
Entscheidet man sich für eine Holdingstruktur, fasst man zwei oder mehrere neue oder bestehende Unternehmen zusammen. Das kann mit einem erheblichen organisatorischen Aufwand verbunden sein. Weshalb die Holdingstruktur dennoch sinnvoll sein kann, zeigen die Vorteile der Holdingstruktur:
Du kannst Steuern sparen: 95% der Gewinne aus der Tochtergesellschaft können steuerfrei an die Muttergesellschaft veräußert werden. Die restlichen 5% werden mit einem Steuersatz von ca. 30% versteuert. Unter dem Strich kannst Du damit Steuern sparen und das Geld reinvestieren.
Haftungsausschluss: Die Muttergesellschaft haftet im Insolvenzfall nicht für die Tochtergesellschaft.
Sicherung von Besitz: Die Muttergesellschaft kann Besitztümer (Geräte, Technik etc.) an die Tochtergesellschaft verleihen. Im Insolvenzfall der Tochtergesellschaft sind die Besitztümer bei der Muttergesellschaft gesichert.
Anonymität: Manchmal kann es strategisch schlau sein, dass Mutter- und Tochtergesellschaften nicht in Verbindung gebracht werden. Das ist mit der Holdingstruktur möglich, da Inhaber und Firmennamen nicht gleich sein müssen.
Die Holdingstruktur klingt vielversprechend und kann durchaus nützlich sein - Doch wie bei jeder Organisationsform von Gesellschaften hat auch sie Nachteile. Unser Team möchte Dir alle Vor- und Nachteile darstellen, damit Du alle Fakten kennst, die Dir helfen sollen zu entscheiden, ob eine Holdingstruktur für Dich und Dein Unternehmen Sinn ergibt:
Umfassender Betriebsaufwand: Eine Holding ist eine komplexe Organisationsform und bringt viel verwaltungsbezogenen Aufwand mit sich. Die Holding stellt eine weitere Gesellschaft dar, die wiederum für sich verwaltet und betrieben werden muss: Vertragliche Formalitäten, steuerrechtliche Fragen vermehren sich bei mehreren Unternehmen. Deshalb ist es wichtig, dass Du sicherstellen, dass Du diesen zusätzlichen Aufwand sowohl finanziell als auch personell bewerkstelligen kannst.
Umfassender Verwaltungsaufwand: Neben dem Aufwand, den Du für die Gründung einer weiteren Gesellschaft aufwenden musst, solltest Du ebenfalls bedenken, dass der Verwaltungsaufwand steigt: Du musst eine doppelte Buchführung bewältigen und dennoch beide Unternehmen strikt voneinander trennen und mehr als einen Jahresabschluss machen.
Abhängigkeit von der Muttergesellschaft: Da die Muttergesellschaft viel Einflussmöglichkeiten in der Holding hat, so kann es sein, dass wenn das Mutterunternehmen finanziell leidet oder insolvent wird, die Tochtergesellschaft ebenfalls in der Existenz bedroht ist.
In nicht allen Belangen ist man Experte und sollte sich die richtigen Partner zur Seite stellen, die einen in rechtlichen und steuerrechtlichen Fragen unterstützen. Unser Team bietet Dir kompetente Beratung durch unsere Anwält:innen und Steuerberater:innen: Gemeinsam bewerkstelligen wir alle notwendigen Schritte für Deine erfolgreiche Holdingstruktur.
Eine doppelstöckige Holding ist eine spezielle Unternehmensstruktur, die mehrere Unternehmen auf verschiedenen Ebenen miteinander verknüpft. Die jeweiligen Unternehmen übernehmen in dieser Struktur verschiedene Aufgaben. Dabei gibt es vier Hauptebenen für eine doppelstöckige Holdingstruktur:
das operative Unternehmen
die Holdinggesellschaft
Holding GmbH & Co. KG
Holding Gesellschafter
Die steuerlichen Vorteile einer Holdingstruktur sind beeindruckend, insbesondere dank der Regelungen im § 8b des Körperschaftsteuergesetzes (KStG). Dieser Paragraph ermöglicht es deiner GmbH, Gewinne aus Beteiligungen an anderen Unternehmen zu 95 Prozent von der Steuerpflicht zu befreien. Das gilt auch für Gewinne, die aus dem Verkauf dieser Beteiligungen entstehen.
Lediglich die verbleibenden 5 Prozent unterliegen dem regulären Steuersatz für GmbHs, der sich aus Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer zusammensetzt und insgesamt etwa 30 Prozent beträgt. Das bedeutet, dass deine Holding effektiv nur 1,54 Prozent Steuern auf die Gewinne oder Ausschüttungen ihrer Tochtergesellschaften entrichten muss.
Um die steuerlichen Erleichterungen gemäß § 8b KStG voll auszuschöpfen, solltest du sicherstellen, dass deine Holding mindestens 15 Prozent der Anteile an der Tochtergesellschaft hält.
Ein weiterer interessanter Punkt: Der reduzierte Steuersatz von 1,54 Prozent gilt auch für Gewinne aus Aktienverkäufen. Wenn du deine Investitionen über die Holding-GmbH tätigst anstatt privat, kannst du deine Rendite erheblich steigern, da du nicht die volle Kapitalertragsteuer von 26,38 Prozent zahlen musst. So kannst du langfristig mehr aus deinem Kapital herausholen und deine finanziellen Ziele schneller erreichen.
Die Entscheidung für eine Holdingstruktur kann für Unternehmer ein strategischer Vorteil sein, der weitreichende positive Effekte auf die Unternehmensplanung hat. Mit der Möglichkeit, steuerliche Vorteile zu nutzen und gleichzeitig Haftungsrisiken zu minimieren, eröffnet sich eine neue Dimension der finanziellen Gestaltung. Die Holding ermöglicht es nicht nur, Gewinne effizient zu verwalten, sondern bietet auch einen Schutz für Vermögenswerte und eine größere Flexibilität in der Unternehmensführung.
Die damit verbundenen Herausforderungen, wie der erhöhte Verwaltungsaufwand, sind nicht zu unterschätzen, können jedoch durch die richtige Planung und professionelle Unterstützung gut bewältigt werden. In einer dynamischen Geschäftswelt, in der Innovation und Anpassungsfähigkeit entscheidend sind, bietet die Holdingstruktur einen klaren Weg, um Unternehmensressourcen optimal einzusetzen und zukunftsfähig zu bleiben.
Nutze die Chancen, die eine Holdingstruktur bietet, um dein Unternehmen auf das nächste Level zu heben und nachhaltig zu wachsen!
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