So kannst Du die Steuervorteile einer Holding nutzen

• Die Holding ist keine separate Rechtsform.

• Zur Gründung einer Holding benötigst du eine Gesellschaft, beispielsweise eine GmbH, UG (haftungsbeschränkt) oder Aktiengesellschaft.

• Die Holding fungiert als „Muttergesellschaft“ und hält Anteile an einer oder mehreren Tochtergesellschaften.

• Mindestens 10 % der Anteile an der Tochtergesellschaft müssen im Besitz der Muttergesellschaft sein.

• Die Muttergesellschaft muss über die Mehrheit der Stimmrechte in der Tochtergesellschaft verfügen.

Mit der Holding kannst Du Steuern sparen, das ist bekannt. Um zu verstehen, warum das so ist und wie Du diesen Vorteil für Dich und Dein Unternehmen nutzen kannst, solltest Du Dir Diese Punkte ansehen: 

• Was ist eine Holdingstruktur überhaupt? 

• Die Vorteile einer Holding

• Die steuerlichen Vorzüge der Holding 

• Beispiele, warum sich die Holdingstruktur richtig lohnt

Mit der Holding spart man Steuern. Die Holdingstruktur hat aber noch weitere Vorteile: 

• Anonymität: Manchmal ist es strategisch sinnvoll, dass ein Tochterunternehmen nicht direkt in Verbindung mit der Muttergesellschaft gebracht wird. Beide Unternehmen müssen nicht denselben Namen und Inhaber haben. Das kannst Du als Vorteil nutzen! 

• Haftungsausschluss: Die Muttergesellschaft haftet nicht für die offenen Verbindlichkeiten im Fall der Insolvenz einer Tochtergesellschaft

• Sicherung von Besitz: Die Muttergesellschaft kann Besitz (Geräte, Technik etc.) an die Tochtergesellschaft verleihen. Meldet eine Tochtergesellschaft Insolvenz an, so verlierst Du den Besitz an den Sachen nicht.

Die Holding überzeugt bei der Gewinnabführung und den Steuern, die darauf gezahlt werden müssen. Die Holding profitiert von § 8b des Körperschaftsteuergesetzes (KStG). Dieser regelt, dass Gewinne aus den Tochtergesellschaften, die an die Muttergesellschaft ausgezahlt werden, zu 95% steuerbefreit sind. Lediglich auf die restlichen 5% wird ein Steuersatz von ca. 30% (Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer und Soli) erhoben. Um die Teilfreistellung aus § 8b KStG zu gewährleisten, muss die Holdinggesellschaft mindestens 15% der Anteile an der Tochtergesellschaft besitzen. So zahlst Du bei der Gewinnveräußerung im Ganzen nur 1,54% Steuern.

Gerade bei Start-Up Gründer:innen ist die Holding beliebt. Möchtest Du Dein Start-Up innerhalb einer Holdingstruktur verlaufen, fließen die Gewinne steuerermäßigt an die Muttergesellschaft. Dort kannst Du die Gewinne reinvestieren. Auch bei der Immobilien-GmbH kannst Du Steuern sparen: Hält eine Tochtergesellschaft eine Immobilie und wird diese verkauft, kannst Du den Erlös an die Holdinggesellschaft veräußern und reinvestieren mit einem Steuersatz von 1,54 %. Zum Vergleich: Verkaufst Du die Immobilie privat, zahlst Du Deine persönliche Einkommensteuer, die bei bis zu 47,48% liegen kann. 

Hier sind weitere Praxisbeispiele, wann sich die Holdingstruktur für Dich und Dein Unternehmen auszahlt: 

• Der Unternehmensverkauf “Exit”: Die Holding erfreut sich besonders großer Beliebtheit unter Gründer:innen von Start-ups. Wenn Du Deine Unternehmensanteile privat verkaufst, musst Du mit einer hohen Einkommensteuer rechnen, die den Gewinn beim Exit oder Verkauf erheblich mindern kann. Haltest du die Anteile hingegen über eine Holding, profitierst Du von einem minimalen Steuersatz von nur 1,54 Prozent. Daher ist es ratsam, frühzeitig zu planen, da du bei einer späteren Umstrukturierung mit einer siebenjährigen Sperrfrist rechnen musst.

• Steigender Vermögensaufbau: Vermögensaufbau kann clever gestaltet werden. Durch den § 8b KStG zahlst du bei Investitionen in Aktien lediglich 1,54 Prozent Steuern, im Vergleich zu 26,38 Prozent, die bei privatem Verkauf anfallen würden. Allerdings birgt der Aufbau von Vermögen über eine operative GmbH einige Risiken. Du bist dort auch für Verbindlichkeiten gegenüber Kund Mitarbeitenden oder Dritten persönlich verantwortlich, was dein privates Vermögen gefährden kann. Im Gegensatz dazu bietet eine Holdingstruktur den Vorteil, dass deine Ersparnisse gut geschützt sind.

• Die Immobilien-Holding:Für größere Gewerbeimmobilien ist ein Share-Deal oft eine lohnenswerte Option. In diesem Fall wird die Immobilie über eine GmbH erworben, die dann von deiner Holding gehalten wird. Wenn Du die Immobilie verkaufen möchtest, erfolgt der Verkauf durch die Übertragung der gesamten GmbH. Der Gewinn aus diesem Verkauf muss von Deiner Holding lediglich mit 1,54 Prozent versteuert werden. Im Gegensatz dazu würde bei einem Verkauf der Immobilie im Privatbesitz Dein persönlicher Einkommensteuersatz von bis zu 47,48 Prozent zur Anwendung kommen.

Die Holdingstruktur wird fälschlicherweise oft als eigene Rechtsform angesehen. Sie ist jedoch nur eine Organisationsform, mit der Du Deine Unternehmen koordinieren und bestimmte Augaben aufteilen kannst. Dabei ist es möglich, mit der Holding Steuern zu sparen. Wie das funktioniert, erfährst Du in diesem Artikel.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Holdingstruktur nicht nur eine praktische Organisationsform darstellt, sondern auch erhebliche steuerliche Einsparungen ermöglicht. Mit gezielten Strategien und einem soliden Verständnis der rechtlichen Rahmenbedingungen können Unternehmer die Vorteile einer Holding nutzen, um ihre finanziellen Ziele zu optimieren und langfristigen Erfolg zu sichern. Die Kombination aus Haftungsschutz, Anonymität und minimalen Steuersätzen macht die Holding zu einer wertvollen Option für Unternehmen jeder Größe. Nutze die Chancen, die eine Holdingstruktur bietet, und gestalte Deine Unternehmenszukunft erfolgreich!